Der Ortskern von Oberlenningen erfährt durch die Führung der Bundesstraße 465 eine räumliche Zäsur und besitzt mit ihren starken Richtungswechseln und engen Kurvenradien gefährliche Übergangssituationen für den Fußgänger. Während der nördliche Teilbereich des Ortskerns mit Rathaus, Marktstraße sowie Martinskirche und Schlössle östlich der Lauter ein ortsbildprägendes Ensemble bildet, zerfällt das bauliche Erbe südlich der Amtgasse zusehends und reißt Lücken in die Ortsstruktur.
Mit der Arbeit für die Planungskonkurrenz „Neue Mitte Oberlenningen“ wurde unser Büro mit dem ersten Preis ausgezeichnet und durch das Bewertungsgremium als Grundlage der Umsetzung empfohlen.
Hierfür wurde durch Prüfung von Konzeptvarianten und Entwicklung einer phasenweise Entwicklungsstrategie ein Rahmenplan erstellt, der die Grundlage für das anschließende Bebauungsplanverfahren bildet. Die in der Planungskonkurrenz angedachte Verlegung der Bundesstraße konnte aufgrund fehlender Grundstückszugriffe nicht weiterverfolgt werden, sodass der ursprüngliche Verlauf der Bundesstraße beibehalten wird. Dabei sollen durch die Chancen einer baulichen Neuordnung einerseits die Kurvenradien der Bundesstraßen 465 in der Ortsmitte aufgeweitet und damit entschärft werden, andererseits durch die Gestaltung des öffentlichen Raums die Verkehrsdominanz zurückgenommen werden.
Die Neubebauung konzentriert sich auf die Bereiche der Schwelchergasse, wo in zweiter Reihe zur Bundesstraße in mehreren Schritten neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen sollen. Diese Gebäude zeichnen sich durch eine Nutzungsmischung aus und unterstützen damit die Funktionsbelebung der Ortsmitte von Oberlenningen.
Aus der Idee der Planungskonkurrenz für ein Bildungsquartier wird nördlich das Grundschul-Areal um jeweils ein Gebäude für eine Kindertagesstätte und einen Hort (Schulkindbetreuung) ergänzt. An der Kindertagesstätte entsteht ein neuer Quartiersplatz im zentrale Bereich.
Auch die Wettbewerbsidee, den Freiraum entlang der Lauter erlebbar zu machen, wird unter Berücksichtigung der Hochwasserschutzanforderungen im Rahmenplan konkretisiert.
Auftraggeberin: |
Gemeinde Lenningen |
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Planungszeitraum: |
2019 -2021 |
Fläche: |
5 ha |
Zusammenarbeit mit: |
Ingenieurbüro Wolfgang Bürkle, Göppingen |
Auszeichnungen: |
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