Die Konversion der abgeräumten Industriebrache erfolgt unter dem übergeordneten Entwicklungsziel eines zukünftig lebendigen und vielfältigen Stadtquartiers. Dem Leitgedanken der Murr-Orientierung folgend gliedert sich das Quartier in drei bebaute Bereiche. Diese werden durch Grünbereiche untergliedert, die eine Durchgängigkeit in Nord-Süd Richtung zur Murr gewährleisten.
Eher geschlossene und somit raumbildende Strukturen übernehmen an der Gartenstraße abschirmende und schützende Wirkung. Nach Süden öffnen sich die Baustrukturen zur Murr und lassen von vielen Gebietslagen eine Teilhabe am hochwertigen Landschaftsraum zu.
Eine vielfältige Durchwegung des Quartiers gewährleistet die Einbindung in das Umfeld. Die Nord-Süd gerichteten Grünräume einerseits und der West-Ost verlaufende Boulevard erzeugen differenzierte städtische Atmosphären. Unterschiedliche Geschossigkeiten und markante Hochpunkte markieren städtebauliche Schlüsselpositionen.
Der Freiraumstruktur kommt im neuen Quartier eine hohe Bedeutung zu. “Grüne Fugen“ gliedern die Baufelder; diese Unterteilung in drei Teilbereiche gewährleistet eine Durchwegung in Nord-Süd-Richtung, wie sie bisher nicht gegeben ist. Neben der Vernetzungs- und Durchlüftungsfunktion werden Spiel- Freizeit- und Erholungsflächen in den Grünbereichen angeboten. Die Grünbereiche bleiben dabei nutzungsoffen gestaltet und bieten Raum für Alt und Jung.
Die Attraktivität des neuen Quartiers begründet sich in besonderem Maße aus seiner Nähe zum Fluss, gleichzeitig ist mit der Nähe zum Wasser aber auch die Gefahr von Hochwasserereignissen gegeben, die Schutzmaßnahmen erfordern. Aufgrund der stattgefundenen Abrissmaßnahmen und somit einhergehenden Überformung bzw. Veränderung der topografischen Gegebenheiten im Plangebiet, wurde in einem Gutachten die Überschwemmungssituation neu ermittelt und bezüglich einer optimalen Bebaubarkeit geprüft. Entsprechend der Ergebnisse wird entlang der Murr-Promenade neuer Retentionsraum geschaffen, welcher das Plangebiet vor Schäden aus einem Hochwasserereignis schützt und eindringendes Wasser zügig ableitet. Damit entstehen gleichzeitig für die Bewohner Backnangs neue Aufenthalts-, Freizeit- und Erholungsräume entlang des Naturraums Murr.
Auftraggeberin: |
DIBAG Industriebau AG, München |
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Leistungen: |
Rahmenplanung, städtebaulicher Entwurf, Bebauungsplan und Umweltbericht, Planungsworkshops |
Planungszeitraum: |
2014 - 2022 |
Fläche: |
6,3 ha |
Weitere Planungen: |
Planungsworkshops zu Vertiefungsbereichen im Quartier |
Zusammenarbeit mit: |
Stadt Backnang |
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